Beim Storno von Wareneingängen zu einem Fertigungsauftrag wird der Wert der Warenbewegung unter Verwendung eines aus allen bewertungsrelevanten Buchungen der Auftragshistorie ermittelten Durchschnittspreises berechnet. Dabei kann sich ein Durchschnittspreis ergeben, der nicht dem Standardpreis des gefertigten Materials (S-Preis-Steuerung desselben vorausgesetzt) entspricht, sondern den sogenannten Auftrags-Ist-Preis reflektiert.
Dieser Auftrags-Ist-Preis kann sich allein schon dadurch vom Standardpreis unterscheiden, dass „mitten im Auftragslebenszyklus“ eine Änderung des Standardpreises vorgenommen wird. Nach einer derartigen Änderung erfolgende Lieferungen zum Fertigungsauftrag werden mit dem „neuen“ Standardpreis bewertet. Sich an diese Lieferungen anschließende Stornierungen werden mit dem jeweils aktuellen Auftrags-Ist-Preis bewertet, der alle früheren bewertungsrelevanten Buchungen auf dem Fertigungsauftrag und somit einen Mix aus Buchungen mit „altem“ und „neuem“ Standardpreis beinhaltet.
Wenn nun der Wert der Warenbewegung auf dem aktuellen Auftrags-Ist-Preis, dagegen der Wert der Bestandsbuchung auf dem (unterschiedlichen) Standardpreis basiert, dann wird die Differenz aus beiden Werten auf ein über die MM-Kontenfindung ermitteltes Preisdifferenzenkonto gebucht, so dass im Buchhaltungsbeleg neben den beiden Belegzeilen mit Bestands- und Bestandsveränderungskonto „überraschend“ eine dritte Belegzeile mit besagtem Preisdifferenzenkonto zu finden ist.
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